Poisoned Paradise Teil II

Gili Air hieß unsere letzte Hoffnung. Eine von den drei winzigen Inseln nahe Lombok. Nachdem uns langsam klar geworden ist, dass wir uns nicht mehr auf die Infos aus unserem Reiseführer verlassen können und viel besser recherchieren müssen, fiel unsere Wahl auf Gili Air. Die mittlere von den 3 Inseln versprach eine Oase der Ruhe und Erholung zu werden.

„If you never try, you’ll never know“ lautete das Motto, außerdem waren wir einfach nur gespannt wie weit die Enttäuschung gehen kann.  😉 

Die Überfahrt von Lombok gestaltete sich zäh und nervig, was wieder mal an den lästigen „Geschäftsleuten“ lag, die mit allen Mitteln versucht haben einem alles mögliche zum “ besten Preis“ zu verkaufen. 

Irgendwann nachmittags waren wir tatsächlich in unserem Hotelzimmer angekommen und erstmal seit knapp einer Woche POSITIV überrascht. Weiße Bettwäsche, sauberes Zimmer ohne Gestank, ein überragendes Open Air Badezimmer!!! Das hatten wir an so einem abgeschiedenen Ort am wenigsten erwartet. 

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Gili Air hat uns nicht enttäuscht!

Hat man es erstmal bis hierher geschafft, so verliert man hier das Zeitgefühl. Die Insel ist so klein, dass man diese in knapp einer Stunde umrunden kann. Es gibt keine motorisierten Verkehrsmittel und im Moment noch kaum Touristen, wegen der Regenzeit. Keine Hektik, keine lästigen Schlepper und Verkäufer, keine Stressfaktoren. Hier ist man komplett von der Außenwelt abgeschnitten. 

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Ist das der perfekte Ort zum erholen??? 

Definitiv, wenn man nicht unbedingt auf der Suche nach aktiver Erholung ist !!! 🙂 Denn hier dreht sich fast alles nur ums Entspannen, Faulenzen und Nichtstun.

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Auf der ganzen Insel herrscht eine außergewöhnliche, kaum mit einem anderen Urlaubsort vergleichbare Atmosphäre. Es gibt hier eigentlich nur eine Straße, die einmal um die Insel geht und direkt am Strand verläuft. Auf dieser Straße befinden sich logischerweise 95% der Unterkünfte, Restaurants und Strandbars. Dadurch wirkt das Ganze wie ein einziges, riesiges Resort. Sofort wird einem die Umgebung sehr vertraut und spätestens am zweiten Tag hat man fast alle Inselbewohner wenigstens einmal schon gesehen. 🙂

Die schwierigste Aufgabe die man hier als Tourist am Tag zu bewältigen hat, ist sich ein Plätzchen zum Verweilen auszusuchen. Die meisten Strandbars locken mit im wahrsten Sinne des Wortes direkter Strandlage, leckerem Essen zu fairen Preisen, günstigem, kalten Bier und freiem WLAN. Anstatt Tischen haben die Bars einzelne kleine Lounges voll mit Sitzkissen, wo man eigentlich den ganzen Tag verbringen kann.

Morgens lecker frühstücken, danach ein Buch lesen oder im Internet surfen und anschließend Mittagsschläfchen? Alles kein Problem! Stolpert man aus so einer Lounge Richtung Meer heraus, so bekommt man eine Erfrischung und dazu noch ausgezeichnete Schnorchelmöglichkeiten direkt vor der Nase geboten. Nicht zu vergessen sind natürlich die BBQ’s am Abend, wo man sich sein Essen an der Theke manchmal noch lebendig aussuchen kann. Tintenfische, Riesengarnellen, Hummer, exotische Fische – all das in bester Qualität direkt vom Grill serviert. Hier bleiben wirklich keine Wünsche offen. 

Wer ein bisschen Action auf der Insel sucht, der kann z.B. eine Angel-, oder Schnorcheltour organisieren, eine Radtour durch die Insel machen, Ausflug auf einem Partyschiff unternehmen, oder Island Hopping betreiben um die Nachbarinseln zu besuchen.

Wir entschieden uns nach ein paar Tagen Akklimatisationzeit für eine Angeltour. Dies hatten wir schon seit Kanada vor, nur war bis jetzt keine Möglichkeit da, es in die Tat umzusetzen. 

Morgens um 7 Uhr, bei aufgehender Sonne, brachen wir auf in der Hoffnung eines der riesigen Barrakudas zu fangen, von denen uns der Tourenverkäufer so begeistert erzählt hat.  :mrgreen: 

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Am Ende des Tages standen wir mit 4 kleinen, bunten Korallenfischen (2 davon hat der Kapitän unseres Fischerbootes gefangen) und einer kaputten Rute da. :mrgreen: Der Spaßfaktor war aber riesengroß !!!

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Auf dem Weg nach Hause konnten wir sogar den Fang verkosten. Nach anfänglichen Hohn über unsere Ausbeute (es waren 4 Fische insgesamt um die 400 gr) hat der Besitzer eines „Restaurants“ sich bereit erklärt uns den Fisch für weniger als 1 € zu braten.  😆 

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Diese Insel ist ausnahmslos der entspannteste Ort unserer bisherigen Reise.

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Am Ende hatten wir sogar unseren Aufenthalt spontan verlängert und konnten uns nur darüber ärgern, dass wir so viel Zeit auf Bali und Lombok anstatt hier verbracht haben. 

 

Unser nächstes Ziel war die Stadt Malang auf der Insel Java, wo die Besichtigung eines aktiven Vulkans geplant war.

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack!  :mrgreen: 

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Bilder zu Gili Air gibt hier